Das
Südbahnhotel
Wo die Südbahn den höchsten Punkt erklimmt und die Luft glasklar über Wiesen und Wälder strömt, da gibt es einen beinahe unwirklich schönen Ort. Der Welt ein wenig entrückt, und dabei doch immer Schauplatz seiner Zeit, thront hier das legendäre
Südbahnhotel Semmering.
Eröffnet 1882, entwickelte sich das architektonisch atemberaubende Grand Hotel schnell zu einem schillernden „place to be“. KünstlerInnen, Aristokratie, Freigeister und Lebemenschen aus aller Welt gingen hier ein und aus - etwa die Königin Maria von Rumänien, Sigmund Freud, Karl Kraus oder Gustav und Alma Mahler.
Denn das Südbahnhotel ist - damals wie heute - ein einzigartiger Ort der Kunst und der Kultur, der Freiheit und der Möglichkeiten, der Begegnung und der Lebenskunst. Eingebettet in die grandiose Natur-, Kultur- und Erlebnislandschaft des UNESCO Weltkulturerbes Semmeringeisenbahn.
Es ist eine ganz spezielle Atmosphäre, die hier in der Luft liegt
& die Seele dieses beeindruckenden Hauses ausmacht.
„Wo Vergangenheit
und Gegenwart verschmelzen“
Die Geschichte
Das ursprüngliche Südbahnhotel Semmering - auch „Hotel Semmering“ oder „Erstes Südbahnhotel“ genannt - war das 1. Hotel am Semmering überhaupt. Es wurde 1882 am Fuße des Pinkenkogels – auf genau 1000 m Seehöhe – eröffnet, und war eines von mehreren Grand Hotels entlang der Südbahnstrecke von Wien nach Triest. In Auftrag gegeben wurden diese von der privilegierten K. u. k. Südbahngesellschaft zur touristischen Belebung der jeweiligen Regionen.
Semmering war durch die Pionierleistung der Semmeringbahn zu dieser Zeit bereits leicht zu erreichen, und wurde folglich zu einem angesehenen Ferien- und Luftkurort ausgebaut. Dieser war bei der Wiener Gesellschaft ebenso wie bei der multinationalen Gästeschar aus allen Teilen der K. u. k. Monarchie beliebt.
Fin de Siècle und Belle Époche sind zwei Zeitspannen am Ende des 19. bzw. am Beginn des 20. Jahrhunderts, die nicht nur gesellschaftspolitisch und sportgeschichtlich für das Südbahnhotel Semmering prägend waren. Auch ein Teil der österreichischen Tourismusgeschichte nahm hier ihren Anfang.
Das Südbahnhotel Semmering ist ein Stück österreichischer Kulturgeschichte und eine österreichische Hotelikone, die nur darauf wartet wertschätzend wachgeküsst zu werden. Lassen Sie sich zu einer einzigartigen Zeitreise in das unverwechselbare Originalambiente des geschichts- und geschichtenreichen Südbahnhotel Semmering entführen. Eingebettet in der Natur-, Kultur- und Erlebnislandschaft des UNESCO Weltkulturerbes Semmeringeisenbahn ist diese Grand Dame wahrlich ein Sehnsuchtsort.
Chronik
Finden Sie hier die historischen Meilensteine der Entwicklungsgeschichte des Südbahnhotel Semmering
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19. JAHRHUNDERT
19.09.1879
Ankauf des Grundstückes vom Semmeringer Bauern Polleros um 4000 Florin, durch ein Konsortium um den Bildhauer und akademischen Maler Franz Schönthaler sen., sowie dem damaligen Generaldirektor der K.u.k. privilegierten österreichischen Südbahngesellschaft, Friedrich Julius Schüler (1832 – 1894)
29.05.1881
Feierliche Grundsteinlegung zum Bau des „Hotel Semmering“ (das Südbahnhotel wurde zu Beginn als „Hotel Semmering“ oder rückblickend auch als „Erstes Südbahnhotel“ bezeichnet). Der Architekt dieses Ersten Südbahnhotels am Semmering, im „Schweizer Styl“ gebaut, war Arch. Franz Wilhelm
15.07.1882
Eröffnung des Hotel Semmering (60 Zimmer) mit Champagner. Die Basis für die steile touristische und auch gesellschaftliche Entwicklung der Region Semmering war somit gelegt. Für den Fremdenverkehr in Österreich war dieser Hotelbau schon damals von weit tragender Bedeutung, ebenso wie alle Grand Hotels der K. u. k. priv. Südbahngesellschaft für die Belebung der Südbahnstrecke von Wien nach Triest maßgeblich waren. Weitere Grand Hotels der K. u. k. priv. Südbahngesellschaft befanden bzw. befinden sich in: Abbazia, heute Opatija (Kroatien, 1884) und Toblach (Südtirol, 1878)
1889
Bau der eleganten Dependancen Waldhof (50 Zimmer), in unmittelbarer Nähe zum Südbahnhotel. Dies war notwendig geworden, da das Südbahnhotel ständig ausgebucht war und andererseits, um das aristokratische Publikum standesgemäß beherbergen zu können. Ausgelöst durch einen Vollbrand, wurde 1893/94 der Waldhof nach den Plänen von Josef Daum wieder aufgebaut. Am 22. März 1902 brach ein zweiter Brand aus, wodurch die Dependance Waldhof bis Mitte Dezember 1902 vorübergehend nicht benützt werden konnte.
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1901 – 1903
Bau des Zweiten Südbahnhotels (auch Palasthotel genannt), unmittelbar anschließend an den Restau- ranttrakt des Ersten Südbahnhotels. Unter der Leitung der Architekten Alfred Wildhack und Robert von Morpurgo
1906 – 1908
Neubau der großen Dampfwäscherei, die bis 1960 betrieben wurde. 1993 wurde die Liegenschaft (etwa 1 km vom Südbahnhotel entfernt) vom Bauunternehmer Otto Geiger erworben und in ein Wohnhaus umgebaut
1908
Dritter Bauabschnitt des Südbahnhotels: Zubau des Post- und Telegraphentraktes, sowie eines Kaffeehauses. Architekt: Alfred Wildhack
1912/13
Die größte Bauetappe des Südbahnhotels war diese Erweiterung, bei der einerseits ein neuer Speisesaal- anbau mit dem Verbindungsgang zum Waldhof errichtet wurden, andererseits wurde der alte Restaurantflügel (1882) entfernt und 3-geschoßig neu aufgestockt. Im Zuge dieser Bauetappe entstanden auch zwei altdeutsche Bierstüberln, sowie ein modernes Kinotheater. Die weitrechenden Umbauten brachten eine vollkommen neue Raumorganisation im Hotelinneren und der Organisationsabläufe mit sich. Nach Fertigstellung hatte das Südbahnhotel damals, inklusive Waldhof und aller Dependancen etwa 350 Fremdenzimmer. Architekt: Alfred Wildhack
1922
Wurde der Hotelmitteltrakt um den Mansardenbereich erhöht. Der Mitteltrakt – hier befand sich auch die Direktionswohnung – wurde ausschließlich für Betriebszwecke genutzt
1926
Eröffnung des Golfplatz Semmering, dem 1. und somit ältesten Golfplatz in Österreich, wo sich im Winter einst das Schiübungsgelände und die Sprungschanze des Südbahnhotels befanden. Die noch heute dort befindliche „Meierei“ war ursprünglich ein bäuerliches Anwesen, das 1885 von der Südbahngesellschaft erworben. Diese wurde um 1902 in eine malerische Frühstückspension mit Meiereibetrieb umgebaut. Auch Peter Rosegger war hier zu Gast
1928 – 1931
Anstelle der alten Pferdestallungen wurde die Garage des Südbahnhotels errichtet. Planung: Emil Hoppe und Otto Schönthal (beide Otto-Wagner-Schüler). Die Garage befand sich unterhalb des Südbahnhotels, wurde 1982 abgerissen und durch eine Wohnungsanlage ersetzt
18.08.1932
Eröffnung des hochmodernen kubischen Zubaus des „Hallen-Schwimmbades“ im Südbahnhotel mit Terrassen- anlagen. Das Becken selbst hat ein Ausmaß von 20 x 8 m. Architekten: Emil Hoppe und Otto Schönthal
1932 – 1934
Verbreiterung und Umgestaltung des Hoteleingangsbereiches in einen funktionellen, modernen und großzügigen Entrée-Bereich, Einbau einer American-Bar in der Hotelhalle. Die Deckenunterzüge und Pfeiler in der vierachsigen Hotelhalle wurden im Stil des Neo-Empire mit Holz verkleidet. Architekten: Emil Hoppe und Otto Schönthal
1939 – 1940
Lazarettbetrieb
1940 – 1942
Hotelbetrieb
1942 – 1945
Lazarettbetrieb
1945 – 1947
Russische Besatzung
12.05.1948
Neuerliche Betriebseröffnung durch die DOSAG (Donau Save Adria Eisenbahngesellschaft)
1971
Hotelverkauf an eine Kärntner Privatgesellschaft
1974
Parifizierung des „Ersten Semmeringhotels“ von 1882, mit der Schaffung von Eigentumswohnungen und Abtrennung vom „Zweiten Südbahnhotel“
1976
Einstellung des Hotelbetriebes
1980
Erwerb des „Zweiten Südbahnhotels“ durch die Südbahn Ges.m.b.H.
1993
Kauf durch Klinik Bavaria Rudolf Presl GmbH
seit 1994
Durchführung von essentiellen Restaurierungsarbeiten zur Bewahrung des „Zweiten Südbahnhotels“ (z.B.: komplett neue Dachdeckung, teilweise grundlegende Erneuerung der Haustechnik, inkl. technische Vorbereitungen für den Erweiterungsbau, laufende Pflege der Grundstücke des Südbahnhotels, uvm.)
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2000 – 2010
Das Südbahnhotel war hier, jeweils im Sommer, Veranstaltungsort der stets ausverkauften „Reichenauer Festspiele“, mit Werken von u.a. Thomas Mann („Der Zauberberg“), Karl Kraus („Die letzten Tage der Menschheit“) und Arthur Schnitzler („Das weite Land“ und „Traumnovelle“)
Sommer 2017 bis Sommer 2021
In den Sommermonaten der Jahre 2017 bis 2021 war das Südbahnhotel Spielstätte, faszinierende Kulisse und Bühne des Kultur.Sommer.Semmering
Jänner 2022
Im Jänner 2022 erwirbt die SBH Immobilienbesitz GmbH, ein Unternehmen des österreichischen Immobilienunternehmers und Kulturförderers Mag. Christian Zeller, das Südbahnhotel Semmering. Seit dem Sommer 2022 wird ein internationales Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsprogramm angeboten.
Prominente Gäste im Südbahnhotel
im Laufe der Jahrhunderte:
Erzherzog Albrecht, Eduard Ritter von Engerth (Lehrer, Galeriedirektor, Kunst- schriftsteller und Maler von Portraits der kaiserlichen Familie und des Adels, sowie u.a. Ausstattung der Wanddekoration in der Kaiserloge der Wiener Staatsoper), Prinzessin Maria von Griechenland mit Ihrer Familie, Ihre königlichen Hoheiten Fürst und Fürstin Elmer von Lonyay, Graf Dubsky, Ida von Ferenczy (Sternkreuz- Ordensdame und langjährige Vertraute von Kaiserin Elisabeth), Baron Franz Kubinsky, Prof. Dr. Sigmund Freud, Königin Maria von Rumänien und maßgebliche Künstler wie: Gustav Mahler (Wiener Hofoperndirektor) mit Gattin Alma Mahler, Oskar Kokoschka, Egon Friedell, Peter Altenberg, Adolf Loos mit Gattin Lina, Franz Werfel, Gerhard Hauptmann, Otto Zarek, Hans von Hülsen, Adrienne Gessner (Burgschauspielerin), Kolo Moser (Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte), Karl Kraus, uvvm.
Lassen auch Sie sich inspirieren -
wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Führungen
In diesem weitläufigen und geschichtsträchtigen Grand Hotel gibt es wahrlich viel zu entdecken:
von der Opulenz des Speisesaals hin zum handwerklichen Detail und natürlich all den vielen Geschichten, die sich hier im Laufe der Jahrhunderte abgespielt haben.
Gehen Sie auf Zeitreise und erkunden Sie unter versierter Begleitung die vielen schillernden Facetten des Südbahnhotels!
“Glanz vergangener Zeiten”
Bei diesem Rundgang durch das Südbahnhotel erfahren Sie Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte und Hochblüte dieses einzigartigen Grand Hotels, über seine Architektur, seine Gäste und das exklusive Hotelambiente.
Dauer: ca 90 Minuten
Preis: 26,- € pro Person
Termine für Gruppen und Schulklassen können individuell vereinbart werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne.
Nach Verfügbarkeit unserer Guides stehen außerdem folgende weitere Führungen auf Nachfrage zur Auswahl:
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Diese Tour führt Sie durch das ehemalige Grand Hotel, seine Geschichte und Architektur. Diese neue Führung geht dabei besonders auf jene Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Wissenschaft, Architektur und Pädagogik ein, die diesen mondänen Ort und seine Geschichte seit seiner Entstehung geprägt haben. Starke Frauen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Dauer ca. 90 Minuten.
Preis €26 pro Person.
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Wo schillernde Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst, des Geld- und Hochadels und der sogenannten »besseren Gesellschaft« aufeinandertreffen, kann verlässlich von größeren und kleineren Skandalen berichtet werden. Erfahren Sie mehr über die Beziehungsgeflechte zwischen Alma und Franz Werfel, über Arthur Schnitzler, Lina Loos, Arnold Schönberg, Peter Altenberg und viele mehr.
Dauer ca. 90 Minuten.
Preis €26 pro Person.
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Die Sommerfrische am Semmering zu verbringen, galt als modern. Persönlichkeiten des Wiener Zirkels begaben sich zur Erholung und künstlerischen Inspiration auf 1000 m Seehöhe. Im Südbahnhotel wurden nicht nur Bücher geschrieben, Musikstücke komponiert und Bilder gemalt sondern auch neue Bekanntschaften gemacht. Erfahren Sie beim Rundgang durch das Grand Hotel auch, welche Alliancen und Tête-à-têtes im Verborgenen oder in aller Öffentlichkeit rund um den Semmering gepflegt wurden.
Dauer ca. 90 Minuten.
Preis €26 pro Person.
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Die neue Führung zur Kulinarik in der Blütezeit des Südbahnhotels zwischen 1900 und 1930 stellt die Menüfolgen vor und geht der Frage nach, welche Weine, Champagner und Drinks dazu kredenzt wurden. Zum Abschluss servieren wir einen prickelnden Aperitif.
Dauer ca. 90 Min.
€ 33 inkl. Drink.
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Nur im Mai!
Geführter Rundgang zur Entstehung und Bedeutung des Semmerings, zur Rolle des Südbahnhotels als Trägerrakete für Luxushotellerie in den Alpen. Darüber hinaus im Fokus: der jüdische Semmering, die Künstler, Banker und Tycoons zu Gast im Grand Hotel.
Dauer ca. 60 Minuten.
Preis € 3 für alle bis 25,
reguläres Ticket € 20.